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Klimastatistik 2010 – CO2-Ausstoß steigt 2010 erneut an

Im Mai 2011 veröffentlichte die Internationale Energieagentur (IEA) der OECD einen alarmierenden Bericht: 2010 stieg demnach der Kohlendioxid-Ausstoß weltweit um 1,6 Gigatonnen im Vergleich zum Vorjahr an. Damit wurde die höchste Steigerung seit Beginn der Messungen festgestellt. Insgesamt lag der CO2-Ausstoß im Jahr 2010 bei 30,6 Gigatonnen. Bisheriger Rekordhalter war das Jahr 2008 mit einem Ausstoß von 29,3 Gigatonnen. Zwischen 2008 und 2009 hatte es einen leichten Rückgang der Emissionen gegeben. Forscher führen diese scheinbar positive Entwicklung auf die weltweite Wirtschaftskrise zurück – von einem Umdenken kann nicht die Rede sein.

Woher kommen die Emissionen?

Ein Großteil der Emission (44 Prozent) stammt 2010 aus der Kohleverbrennung, 36 Prozent aus der Ölnutzung und 20 Prozent aus der Erdgasverbrennung. 40 Prozent der Emissionen stammen aus Industriestaaten, doch den Anstieg seit 2009 haben andere zu verantworten: Aufstrebende Volkswirtschaften wie China oder Indien spielen hier eine wesentliche Rolle. China hat die USA inzwischen als Land mit dem weltweit größten CO2-Ausstoß überholt. Allerdings sind die USA nach wie vor Spitzenreiter bei der Pro-Kopf-Emission. Ein US-Bürger setzt mit 19 Tonnen CO2 pro Jahr doppelt so viel wie ein Westeuropäer und viermal so viel wie ein Chinese frei.


Welche Auswirkungen haben die Entwicklungen auf das Erreichen des Zwei-Grad-Ziels?

IEA-Chefökonom Fatih Birol sieht wenige Chancen, die Erderwärmung langfristig zu kontrollieren. „Ich bin äußerst besorgt. Es wird zu einer außerordentlichen Herausforderung, wollen wir das Ziel noch erreichen und die Klimaerwärmung unter zwei Grad halten. Die Aussicht verdüstert sich. Das ist die Botschaft dieser Zahlen“, erklärte er im ‚Guardian‘.

Die IEA hat bis 2020 eine jährliche Grenze von 32 Gigatonnen Emissionen aus der Energiegewinnung berechnet. Sollte der Ausstoß 2011 aber genauso schnell steigen wie 2010, könnte die kritische Grenze neun Jahre früher als geplant erreicht werden. Den Klimawandel dann noch auf einem beherrschbaren Maß zu halten sei laut Birol nur noch „eine nette Utopie“.

kohlenstoffdioxid Bild: Kohlendioxid - Onidji - Fotolia.com

Was muss getan werden?

Der IEA-Bericht stellt nicht nur einen schockierenden Trend fest, er führt noch weitere Faktoren auf, die ein Erreichen des Zwei-Grad-Ziels in weite Ferne rücken lassen: 80 Prozent der bis 2020 prognostizierten Emissionen aus dem Energiesektor können praktisch nicht mehr verhindert werden. Sie stammen aus Kraftwerken, die bereits existieren oder gerade gebaut werden.

soybean in hands Bild: green world - guukaa - Fotolia.com

Gleichzeitig waren die Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen zuletzt wenig hoffnungsvoll. Auf dem Gipfeltreffen in Kopenhagen Ende 2009 konnte keine Einigung erzielt werden. 2010 in Cancún bekannten sich zwar alle Staaten erstmals geschlossen zur Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad, bindende Ziele wurden allerdings auch hier nicht festgelegt. Die Hoffnung auf ein umfassendes internationales Abkommen schwindet zusehends.

Dabei sind die Prognosen düsterer als jemals zuvor. Der Uno-Klimarat IPCC sieht eine 50-prozentige Chance, dass die globale Durchschnittstemperatur bis 2100 um mehr als vier Grad steigt. Der britische Ökonom Nicholas Stern (der 2006 die Kosten des Klimawandels berechnete) formulierte gegenüber „Spiegel Online“: „Das Ergebnis wäre verheerend. Eine solche Erwärmung würde die Leben Hunderter Millionen Menschen in aller Welt bedrohen, zu Massenmigration und Konflikten führen. Jeder, der bei Verstand ist, würde versuchen, ein solches Risiko drastisch zu reduzieren.“

Weltklimarat Mülltrennung Erderwärmung Stromtankstellen CO2 verringern
Bodenerosion Treibhausgase bewußter Leben Finanzkrise Stopp der Erderwärmung

 

Bild Quelle
CO2 emissions increase Quelle: Onidji - Fotolia.com
green world Quelle: guukaa - Fotolia.com